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Scheitern in Leipzig?

Ein Beitrag vom 04.07.2017: Cornelia Fußy

Montagmorgen, 7.00 Uhr, ich sammle meine Kollegin Anna in Dresden auf und es geht auf der Autobahn Richtung Leipzig. Stimmung? Wenig Lust haben wir viel. Das ist völlig untypisch für uns. Zum dritten Mal werden uns junge LehrerInnen drei Tage auf die Nerven gehen. Ja, richtig gelesen. Sie werden uns auf die Nerven gehen! Mit ihrem Gequatsche, den überzogenen Pausen, Aussagen vom Metahimmel, wenn wir es konkret brauchen. Mit einer kleinen Idee, von der wir nicht wirklich überzeugt sind, wollen wir ein letztes Mal in die Gruppendynamik investieren. Danach ist Schluss, Sense.

Im Domizil Schletterstraße in LE (so wird Leipzig genannt, weil es angeblich cool ist) begrüßt uns unser Vermieter, heimlich „Held der Checklisten“ genannt. Wir mögen uns, doch wehe dem, diverse Anweisungen werden nicht befolgt. Dann gibt es freundlich bestimmte Nachrichten, gefolgt von drohenden-Zeigefinger-Anrufen.

Wir irritieren die LehrerInnen, drücken ihnen Geldscheine in die Hand und schicken sie auf Einkaufstour: Parole Frühstück, keine Diskussion. Inzwischen kochen wir Kaffee und machen es gemütlich. Später sitzen wir gemeinsam an der Tafel, es wird hin und her geredet.

Genau das ist der Sinn: Austausch ermöglichen, wenn Austausch gewünscht ist. Nicht mit der Keule draufhauen, sondern geben was benötigt wird.

Die Trainingstage fließen dahin, Anna und ich durchleben sie mit etwas Ungläubigkeit. Braucht es wirklich so wenig? Offensichtlich.

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Cornelia Fussy