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reSOURCE Dresden lud nun schon zum 10. Netzwerktreffen zum SGB IX ein

Ein Beitrag vom 13.06.2017: Katrin Rasp

Im Mai 2017 fand unser 10. Netzwerktreffen statt. Seit 5 Jahren freuen wir uns über stetig steigendes Interesse sowie eine wachsende Verknüpfung zwischen den Beteiligten. Unser Ziel ist es, sich zu den Möglichkeiten im Rahmen des SGB IX auszutauschen, neue Projekte kennenzulernen, alle Beteiligten an einen Tisch zu bringen und sich gegenseitig zu unterstützen.

Im Mittelpunkt stand diesmal das Bundesteilhabegesetz (BTHG), welches seit 01.01.2017 in Kraft getreten ist und schrittweise bis 2023 umgesetzt wird. Herr Frickenhaus, Referent für Soziale Teilhabe vom Paritätischen Wohlfahrtsverband, informierte uns über die Entstehung, Entwicklung und geplante Umsetzung des BTHG. Interessant war, dass einerseits eine Kostensenkung und andererseits die Verbesserung der Teilhabe von behinderten Menschen miteinander verknüpft werden soll. Außerdem wird im Gesetz der Begriff Behinderung neu definiert:

„Behinderung ergibt sich aus den Bedingungen der Umwelt“, die Umweltfaktoren werden damit stärker beachtet und einbezogen.

Insgesamt stellt sich die Frage, ob am Ende wirklich mehr und gerechter verteilt oder die gleiche Summe wie vorher nur auf mehr Bedürftige verteilt wird.

Bis 01.01.2018 sollen nun von den Ländern 2 Aufgaben entschieden werden:

  1. Wer soll Träger der Eingliederungshilfe werden? (Aktuell KSV)
  2. Welches Hilfebedarfserfassungsinstrument soll genutzt werden? (Wie soll Hilfebedarfsfeststellung laufen?)

Weitere Aufgaben müssen schrittweise bis 2020 und bis 2023 gelöst bzw. umgesetzt werden.

Bleibt abzuwarten, wie gut die Umsetzung gestaltet wird und ob es den Nutzen bringt, der gewünscht ist.

Im Anschluss an diesen Exkurs zum BTHG stellte Frau Beger ihre Praxis für Ergotherapie vor. Ihr Schwerpunkt liegt vor allem bei seelischen Erkrankungen wie z. B. Depression, ADHS, Angst, Schizophrenie, Sucht und Psychosomatik. Außerdem behandelt sie auch demenzkranke Menschen.
Sie erzählte anschaulich, wie sie bei der Therapie vorgeht, welche Fragen zu klären und welche Schritte notwendig sind, um zum Erfolg zu kommen. Vor allem sei wichtig zu klären, welche Ursachen die Probleme des Klienten haben.

Als 3. Referentin sprach Frau Weirauch über den Verein Lebendiger Leben e.V. Dieser wurde sachsenweit gegründet und besteht nun bereits seit 20 Jahren.

Die Zielgruppe sind Frauen mit Behinderung, vorrangig 50+, die nicht aktiv im Arbeitsleben stehen und zunehmend psychische Probleme haben. Ziel des Vereins ist die Förderung selbstbestimmten Lebens von Frauen mit chronischen Erkrankungen oder Behinderungen. Sie sollen motiviert werden, ihren individuellen Anspruch auf die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben einzufordern. Die Frauen sollen befähigt werden, ein neues Verhältnis zu sich zu gewinnen, um ihre Lebensqualität zu verbessern und Einschränkungen nicht nur als persönliche Defizite, sondern auch als Folge von gesellschaftlichen Diskriminierungen zu erkennen.

Um den Zugang für möglichst viele aus der Zielgruppe zu ebnen, geht der Verein auch in die Landkreise in Sachsen und bietet die Möglichkeit für Beratung und Unterstützung direkt vor Ort an. Erschreckend musste hier festgestellt werden, dass die einst gut ausgebaute Verbandsstruktur für frauenspezifische Themen und Projekte in den Landkreisen sich leider drastisch verschlechtert hat. Der Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, dem durch die Beratungen vor Ort zumindest ein wenig entgegenzuwirken.

Neben diesem Engagement und der persönlichen Unterstützung bietet der Verein ebenfalls zahlreiche sozialpolitische und frauenspezifische Projekte an. So z.B. regelmäßige Schreibwerkstätten unter der Leitung von Frau Weirauch sowie Fotoprojekte. Daraus resultierten bereits interessante Publikationen wie „52 Dienstage“ und „Stark, mutig und schön“ sowie die mietbare Wanderausstellung „Berühmt und behindert“. Ab 04.07.2017 ist die Wanderausstellung in den Räumlichkeiten des Frauenbildungshauses zu sehen.

Für uns besonders interessant ist die Bereitschaft des Vereins Praktikantinnen die Möglichkeit zur Erprobung zu bieten. Damit eröffnet sich die Möglichkeit den Verein, der vorrangig durch ehrenamtliche Mitarbeiterinnen lebt, tatkräftig zu unterstützen.

Im Anschluss an die Ausführungen aller 3 ReferentInnen folgte ein reger Austausch. So konnten viele Anregungen für eigene Klienten oder Patientinnen mitgenommen werden. Wir haben diesen gemeinsamen intensiven Austausch mit unseren Netzwerkpartnern sehr genossen und freuen uns schon jetzt auf unser nächstes Treffen im November 2017. Dann stellen sich das Epilepsiezentrum Kleinwachau mit Frau Lippold und Frau Brückner und das Frauenbildungshaus mit Frau Freudenberg vor.

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Katrin Rasp