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Erkenntnisse im Training vermitteln?

Beitrag vom 18.02.2015: Anna Georgi

Im November letzten Jahres sprach Prof. Dr. Friedemann Schulz von Thun auf der Absolvententagung des Studienganges Kommunikations­psychologie an der HS Zittau/Görlitz. Schulz von Thun beschrieb uns auf seine wunderbar witzige Art, wie sich seine Ideen entwickelten und welche Schlussfolgerungen er im Laufe seines langen beruflichen Lebens aus seinen Erfahrungen zog.

Verhaltenssonntagsanzug

Und was sagte Friedemann Schulz von Thun zum Thema Vermittlung von Wissen im Training?

Am Anfang seiner Kariere war er überzeugt, dass es Wahrheiten aus seinem Fachgebiet gibt, die man Menschen beibringen muss. Diese würden dann schon ihre Wirkung tun. Man zieht den Leuten im Training einen „Verhaltens-sonntagsanzug“ an und: Voila!

Nur… genau wie bei dem jungen Schulz von Thun tauchen an dieser Stelle auch bei mir Fragen auf. Schließlich wissen die meisten Menschen eine ganze Menge über „richtiges“ Verhalten. Natürlich sollte man beispielsweise mehr Sport treiben, das hält gesund. Aber wie viele Menschen schaffen das im Alltag schon? Erkenntnis über „richtiges“ Verhalten hilft da auch nicht hoch vom Sofa.  Also, wie ist es mit dem Verhaltenssonntagsanzug? Ihn im Schrank hängen haben ist sicher schön. Aber was fängt man damit an?

Leider wird es hier kompliziert. Wie schaffen wir Änderungen in unserem Verhalten? Das ist ja meist der Sinn eines Trainings. Gelassen mit Druck umgehen lernen, sicher auftreten, andersartige Menschen verstehen und auf sie eingehen können,  überzeugend argumentieren, konstruktiv kritisieren… Meiner Erfahrung nach klappt das nur, wenn man am eigenen Leib erfährt, dass das geänderte Verhalten bessere Ergebnisse erzielt und –  ja so ist das leider – wenn man übt. Schulz von Thun erklärte in seinem Vortrag, dass er mit dieser Erkenntnis anfing Trainings erlebnisorientierter aufzubauen. Das Erleben zählt!

Nutze ich Zeitmanagementtechniken in stressigen Zeiten mit meiner Familie konsequent, dann schlafe ich besser. Nach vier Wochen Sport fühle ich mich viel besser als vorher. Die Erkenntnis ist da…

…nun kommt das üben!

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