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Wir sind alle Menschen – das Unternehmerfrühstück am 15.11.2017

Ein Beitrag vom 23.11.2017: Inga Heise

Am 15.11.2017 fand das zweite von der reSOURCE Dresden GmbH organisierte Unternehmerfrühstück statt. Im Jugendschiff des CVJM hatten UnternehmerInnen und die TeilnehmerInnen unserer Projekte Antilope und reSTART die Gelegenheit, in einer lockeren Atmosphäre miteinander ins Gespräch zu kommen. Unserer Einladung folgten Vertreter aus den Branchen Elektronik/IT, Handel, Pflege/Betreuung, Produktion und Service/Catering/Reinigung.Unternehmerfrühstück

Ein Leitsatz des Unternehmerfrühstücks war auch der Abbau von Vorurteilen, mit denen wir alle mehr oder weniger zu kämpfen haben und die wir womöglich auch selbst glauben. Vorurteile gegenüber anderen können zu einem negativen Denken beitragen und so können sich Chancen vertun, weil man vielleicht gar nicht erst versucht, eine bestimmte Richtung einzuschlagen. Ich erlebe Vorannahmen als ein häufiges Problem bei der Arbeitssuche. Einmal davon überzeugt, können sie auch nur schwer wieder abgelegt werden. Immer wieder höre ich von Gedankengängen, die darauf hinauslaufen, nicht gut genug für eine Stelle zu sein oder das Unternehmen in einer Probearbeitsphase oder in einem Praktikum nur die kostenlose Arbeitskraft nutzen wollen, jedoch keine MitarbeiterInnen einstellen. Das kann Arbeitssuchenden den Mut nehmen, sich auf Stellen zu bewerben, die sie eigentlich gern ausfüllen würden. Hinzu kommen auch viele Fragen, die in einer Stellenausschreibung nicht immer ganz klar beantwortet werden, die bei der Stellensuche eine große Rolle spielen können. Habe ich dort flexible Arbeitszeiten oder werde ich dann vom Unternehmen flexibel eingesetzt? Diese und noch mehr unbeantwortete Fragen können dann durchaus dazu führen, gar nicht erst mit einem Unternehmen überhaupt in Kontakt zu treten.

Beim gemeinsamen Frühstück haben wir alle beteiligten Parteien buchstäblich an einen Tisch versammelt und konnten Gespräche auf Augenhöhe ermöglichen – immer mit der Idee, dass auch alle UnternehmerInnen Interesse an einem Austausch haben und sogar ihren freien Tag opfern. Viele der eingeladenen Unternehmen suchen gerade aktiv nach Arbeitskräften. Auch wenn das aber nicht der Fall sein sollte, bestand im Rahmen des Unternehmerfrühstücks die Möglichkeit, sich mit KollegInnen und TeilnehmerInnen auszutauschen.

Unser Grundsatz „Arbeit menschlich machen“ ist ebenfalls ganz stark im Konzept des Unternehmerfrühstücks verankert. Zu sehen, dass der andere (egal ob ArbeitgeberInnen oder Arbeitsuchende) vielleicht ebenso aufgeregt ist und auch frühstücken muss, dem dabei womöglich das ein oder andere Missgeschick passiert. Sein Gegenüber als Menschen wahrzunehmen und sich gegenseitig zu beschnuppern: Das sehe ich als Chance den Menschen auch ein Stückchen von seiner Rolle im Unternehmen oder der Rolle des Arbeitssuchenden zu lösen. Dabei fiel es sowohl den UnternehmerInnen als auch unseren TeilnehmerInnen nicht unbedingt von Anfang an leicht, sich ins Gespräch zu begeben. Die Unsicherheit darüber „wie fange ich an?“ kann schließlich mit einem aufgelockerten Rahmen auch noch vorhanden sein. Umso schöner war es natürlich, wenn ich von den Berichten darüber gehört habe, wie die anfängliche Unsicherheit dann überwunden wurde und ein gehaltvolles Gespräch dabei heraussprang – ein richtiges Erfolgserlebnis eben! Besonders motivierend war auch für unsere TeilnehmerInnen, die sich schließlich vielfach auch beruflich neu orientieren wollen, Informationen über einen möglichen Quereinstieg in eine Branche aus erster Hand zu bekommen. Das ist schließlich greifbarer als über eine solche Möglichkeit mit den Coaches zu sprechen. Viele der ArbeitgeberInnen zeigten sich sehr offen für diese Möglichkeit des Berufseinstiegs.

Die Bäuche wurden erfolgreich gefüllt und es sind viele interessante Kontakte zustande gekommen. Wir bedanken uns herzlich bei allen UnternehmerInnen und TeilnehmerInnen, die unserer Einladung gefolgt sind!

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Kommentare

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  • #1: Matthias Mack

    Ja menschliche Arbeit wird ja bereits bei K. Marx in seinem Kapital behandelt - anhand seiner Abhandlungen frage ich mich auch, ob Arbeit nicht genuin menschlich und somit nicht voneinander zu lösen ist? Somit würde ja der Slogan "menschliche Arbeit menschlich machen" bedeuten - ein spannendes philosophisches Thema.

    14.12.2017 13:52 | Antworten

Inga Heise