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Was kann ich tun, um Ärger nicht „mit nach Hause“ zu nehmen?

Ein Beitrag vom 04.09.2015: Anna Georgi

Eine Frage aus dem Training: Was kann ich tun, um Ärger nicht „mit nach Hause“ zu nehmen?

Alle Menschen füllen in ihrem Leben verschiedene Rollen aus. Ich bin z.B. gleichzeitig Arbeitnehmerin, Freiberuflerin, Trainerin, Moderatorin, Mutter, Tochter, Schwester, Ehefrau, Ehrenamtliche, Mieterin, Nachbarin, Freundin usw.

Sie füllen ebenfalls viele Rollen aus, das ist an sich überhaupt kein Problem. Manchmal kann man das auch sehr schön beobachten: Jemand, den man gut kennt, bekommt einen Anruf von seinen Großeltern und verfällt sofort in einen Ihnen völlig unbekannten Dialekt. Er oder sie ist sofort in der Enkelrolle und in der dazugehörigen Sprechweise.

Wenn Menschen beschreiben, dass sie Ärger mit nach Hause nehmen, dann bedeutet das, dass sie es nicht schaffen die betreffenden Rollen zu trennen. Die Aufgabe besteht dann darin, den Ärger nicht mit von der einen Rolle (z.B. Sachbearbeiterin in einer Behörde) in die andere (z.B. Mutter) mitzunehmen und dann am eigenen Kind / Ehepartner den Arbeitsfrust auszulassen. Der Ärger soll dort bleiben wo er hingehört! Sei es Zuhause (Streit mit dem pubertierenden Kind) oder auf der Arbeit (Streit mit der Büronachbarin). Wenn man es schafft, die Rollen voneinander zu trennen, dann sammelt sich der Ärger oder Stress auch nicht an. Wer einen stressigen Job und beispielsweise kleine Kinder hat, der kann nur dann entspannt für seine Kinder da sein (Stichwort „Qualitätszeit“), wenn die Arbeit vor der Wohnungstür bleibt.

Wie kann das klappen? Mit viel Übung! Und mit ein paar Tricks…

Suchen Sie sich:

  • einen Gedanken z.B. „ich bin jetzt Mutter!“
  • einen Gegenstand z.B. Jackett oder Schuhe, welche Sie nur im Büro tragen und Zuhause sofort ablegen
  • oder ein Ritual z.B. immer erst einmal in den Garten gehen um abzuschalten, bestimmte Musik im Auto hören, im Zug Zeitung lesen, aufschreiben, was einen beschäftigt

… um die Rollen zu trennen und sich selbst klar zu machen: Ich bin jetzt zuhause! Schieben Sie die Gedanken an Konflikte, Projekte und den vollen Schreibtisch beiseite, wenn Sie Zuhause sind: „Darüber denke ich morgen im Büro nach“. Und genießen Sie die Zeit mit Ihren Lieben.

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Kommentare

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  • #1: Melanie Samsel

    Liebe Anna, vielen Dank für den Beitrag! Ich verzweifele manchmal ein wenig an meiner Schwester, da sie immer so mitgenommen von der Arbeit nach Hause kommt. Sie arbeitet in einer Kanzlei für Erbrecht und da wir vor kurzem einen Todesfall in der Familie hatten, ist diese Grenze zwischen den verschiedenen Rollen für sie ein wenig verschwommen. Ich werde ihr mal vorschlagen, sich ein kleines Ritual zu überlegen, um die Arbeit draußen zu lassen. https://www.schnell-kollegen.de/kanzlei-fuer-erbrecht/beratung-zu-erbrecht-bei-anwalt/

    15.01.2022 23:52 | Antworten