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„Endlich kann ich das ausprobieren, was ich machen will!“

Ein Beitrag vom 30.01.2017: Matthias Herr & Mandy Böhm

„Endlich kann ich das ausprobieren, was ich machen will!“

„Ich lasse mich doch nicht ausbeuten und gehe umsonst arbeiten!“

Seit mehreren Jahren begleite ich Menschen dabei, im Coachingprojekt reSTART ihr berufliches Ziel zu finden. Dabei fällt mir immer wieder ein Thema auf, an dem sich die Geister scheiden: das Praktikum.

Was hat es mit diesem Phänomen auf sich, das Namensgeber für eine ganze Generation war?

Von der Bedeutung her meint Praktikum dasselbe wie Probearbeit, betriebliche Erprobung oder praktische Erprobung. Es handelt sich also um eine zeitlich begrenzte, in der Regel unbezahlte Tätigkeit innerhalb einer Firma. Diese dient der Auffrischung und/ oder Erweiterung von Fähigkeiten sowie dem Wissenserwerb – auch wenn es meist keinen formalen Ausbildungsplan gibt. In unserem Coachingprojekt reSTART beträgt die maximale Praktikumsdauer sechs Wochen bei einem Arbeitgeber. Meist reichen bereits zwei Wochen, um einen orientierenden Einblick in ein neues Tätigkeitsfeld zu erhalten.

Die Zeit für ein Praktikum wird bewusst begrenzt, um zu verhindern, dass Praktikanten anstelle von festeingestellten Arbeitskräften eingesetzt werden. Die Erfahrung zeigt, dass sich der Großteil der Firmen an diesen Grundsatz hält. Die Erinnerung an den Umgang mit der Generation Praktikum, die sich nach dem Studienabschluss von einem Praktikum zum nächsten durchschlug ohne großartige Chancen auf eine Einstellung zu erhalten, sind jedoch noch immer bei einigen Menschen präsent.

Dennoch: die Mehrheit der Teilnehmer des beruflichen Coachings empfindet die Praktika als gute Gelegenheit, um neue praktische und theoretische Erfahrungen zu sammeln, Wissen aufzufrischen und Rückmeldungen über die Eignung in dieser beruflichen Richtung zu erhalten. Meist gehen diese einher mit dem Erhalten von Arbeitszeugnissen, die zukünftigen Bewerbungen beigelegt werden können.

Ziele eines Praktikums sind darüber hinaus das Kennenlernen von Arbeitsinhalten und Arbeitsabläufen. Ich erinnere mich an Teilnehmer, die nach einem Praktikum überrascht berichteten, wie vielfältig die kennengelernten Aufgaben waren, vor allem wenn sie sich bei Einzelunternehmern oder in kleinen Firmen ausprobierten. Ein weiterer positiver Effekt von Praktika ist das Knüpfen von Kontakten. Im Idealfall führt ein Praktikum so zur Einstellung im Praktikumsbetrieb. Hier geht die reSOURCE Dresden GmbH mit gutem Beispiel voran. Insgesamt vier MitarbeiterInnen (Yvonne Ebisch, Anka Schneider, Matthias Herr und Mandy Böhm) empfahlen sich durch ihre Leistungen im Praktikum für eine feste Einstellung.

Ihren Weg von der Praktikantin zur festeingestellten Mitarbeiterin beschreibt Mandy Böhm so:

„Was macht die Firma reSOURCE Dresden GmbH?“  Das habe ich mich gefragt, als ich die Möglichkeit bekam in diesem Unternehmen ein Praktikum im Büro zu absolvieren. Die Homepage hat mir schon einen kleinen Einblick verschafft, aber noch keine Klarheit. Somit hieß es hinein ins spannende Unbekannte und Neues kennenlernen.

Ich wurde herzlich empfangen und vorerst in eine vergleichsweise einfache Aufgabe eingewiesen, so dass ich konzentriert an dieser arbeiten konnte. Trotzdem habe ich schnell alle Mitarbeiter und Arbeitsbereiche kennengelernt, da ich von Anfang an bei Allem dabei war, wie zum Beispiel Dienstberatungen, wo Ideen ausgetauscht und neue Projekte besprochen wurden. Nach und nach wurden mir auch die Fachausdrücke und die firmeninterne Sprache verständlicher, da ich jederzeit Fragen stellen konnte. Mit der Zeit wurden die Aufgaben anspruchsvoller und entsprachen dann denen der zukünftigen Stelle. Das ermöglichte mir genau zu testen, ob eine Stelle als Teamassistentin für mich in Frage kommen würde. Frau Rasp und Frau Schneider waren meine Praktikumsbetreuerinnen und sahen mich später auch als geeignete Mitarbeiterin im Unternehmen. Nun hatte ich nur noch die Entscheidung zu fällen, ob ich als Teamassistentin bei der reSOURCE mitwirken möchte.“

Zukünftigen Praktikanten empfiehlt sie:

„Ein Praktikum ist die ideale Möglichkeit ein Unternehmen von „Innen“ zu entdecken, sich Arbeitsabläufe genau anzuschauen, neue Aufgaben zu testen und zukünftige Kollegen kennenzulernen.

Es ist immer hilfreich sich die Internetseite vorab anzuschauen und sich zu trauen, Fragen zu stellen.“

Auch ein Praktikum, aus dem sich keine Einstellung ergibt, kann Praktikanten voranbringen. Erfahrungsgemäß lernen sie ihre Vorlieben und Grenzen bei der Arbeit in einem Praktikum selbst besser kennen und wissen anschließend, welche Arbeitsbedingungen sie in Zukunft berücksichtigen müssen. So entschied sich ein Teilnehmer in Folge eines Praktikums wegen des Stress verursachenden und erschöpfenden hohen Zeitdrucks dagegen, sein Tätigkeitsziel Auslieferungsfahrer weiter zu verfolgen. Eine andere Teilnehmerin erfuhr im Praktikum, wie viel Körperkraft für die Warenverräumung im Einzelhandel gebraucht wird, hörte auf die Warnsignale ihres Körpers und brach das Praktikum nach Rücksprache ab. Anschließend achtete sie stärker auf die Gegenstände und Verpackungsgrößen, bevor sie sich bewarb.

Besonders die zahlreichen Praktika unserer Teilnehmer im Coaching, die unmittelbar oder später zu einer Einstellung im Praktikumsbetrieb führten, bestätigen:

Es ist möglich, durch passende Unterstützung Arbeit zu finden, in der Menschen gesund und leistungsfähig sind und bleiben.

Ein Praktikum bietet die Chance, auszuprobieren, ob die gewählte Richtung stimmt.

Welche Erlebnisse hatten Sie als PraktikantIn oder mit PraktikantInnen? Kommentieren Sie oder nehmen Sie Kontakt auf, wenn Sie sich für ein berufliches Coaching mit Praktikum interessieren.

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Kommentare

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  • #1: Matthias Mack

    Wann gibt es denn wieder einen neuen Blog? Vielleicht über Antilope 2.0? Würde mich freuen.

    10.05.2017 20:38 | Antworten